PRaxisbeispiel Coaching
Der technologische Fortschritt bringt uns die Chance, viele Informationen in nur kurzer Zeit zu erhalten. Die sozialen Medien sind voller Fitness- und Gesundheitstipps. Doch neben Chancen birgt dieser Fortschritt natürlich auch Risiken.
Im Folgenden möchte ich Ziel und Zweck meiner Arbeit an einem Beispiel im Individual-Coaching erläutern. Aus Gründen der Einfachheit habe ich mich für eine weibliche Person entschieden – dies ist jedoch völlig irrelevant und beliebig austauschbar.
Jane’s Geschichte…
Darf ich unser fiktives Beispiel vorstellen? Ihr Name ist Jane Doe (und wie bereits erläutert könnte ich hier genauso gut von John Doe sprechen). Also, wer genau ist Jane? Jane ist Mitte 30 (sie könnte auch Mitte 50 sein, das tut nichts zur Sache) und wiegt 74 kg bei einer Körpergröße von 169 cm. Jane hat einen klassischen Büroarbeitsplatz. Sie steht morgens um 6 Uhr auf, trinkt einen Kaffee, fährt mit dem Auto zur Arbeit, die sie um 8 Uhr beginnt. Sie arbeitet, inklusive 60 Minuten Frühstücks- und Mittagspause, bis 16 Uhr und fährt dann mit dem Auto nach Hause, wo sie um 17 Uhr ankommt. Ein zufälliger Blick auf den Schrittzähler ihres Smartphones meldet ihr zu diesem Zeitpunkt gerade mal 2.500 Schritte. Das ist zu wenig, das weiß auch Jane. Doch irgendwie fehlt ihr die Motivation, nach der Arbeit noch aktiv zu werden. Nachdem sie den Haushalt erledigt hat, kocht sie sich am Liebsten eine Art Pasta und verbringt den Abend gemütlich vor dem Fernseher mit etwas zum Naschen, bevor sie gegen 24 Uhr ins Bett geht. Früher hat Jane viel Sport gemacht, heute irgendwie nicht mehr.


Jane hat ihre Probleme erkannt und möchte etwas verändern. Sie möchte aktiv werden. Sport treiben, sich gesund und ausgewogen ernähren, und einfach besser auf sich selbst achten. Doch wo, wie und mit was beginnen? Wo bekommt man schnellstmöglich Informationen her? Richtig – im Internet. Eine großartige Entwicklung, die es uns heute ermöglicht, innerhalb weniger Minuten Informationen zu sammeln, wo wir noch vor 20 Jahren umständlich in einer Bücherei nach passenden Werken suchen mussten.
Gerade in Zeiten von Corona ist das Internet, wenn es um Sport und Gesundheit geht, wichtiger denn je geworden. Durch „social distancing“ sind wir plötzlich auf uns alleine gestellt. Sportstunden in Vereinen finden nicht mehr statt, Fitnessstudios sind geschlossen. Die online-Fitness- und Gesundheitsbranche boomt (und das wird sicherlich auch nach Corona auf absehbare Zeit so bleiben).
Suchen wir also im Internet, finden wir schnell sogenannte „Influencer“. Super durchtrainierte Sportler und Sportlerinnen teilen ihr Trainingsprogramm, für jede*n zum mitmachen. Sie vermarkten sich meist auf Instagram- DER Plattform für soziales Marketing. Videos werden meist auf Youtube zur Verfügung gestellt. Neben Videos zum Mitmachen gibt es auch zahlreiche „Tipps und Tricks“, wie man schnell fit wird, Unmengen an Muskeln aufbaut, sich gesund ernährt und schnell abnimmt.
„Super!“, denkt Jane und klickt ein bisschen herum, bis sie eine Seite findet, die sie anspricht. Eine durchtrainierte Mitt-Zwanzigerin lächelt sie aus dem Bildschirm heraus an und fordert sie auf, mitzumachen. „Fit und schlank in nur 8 Wochen“ verspricht der erste Post auf ihrer Seite, gefolgt von vielen „Vorher-Nacher“-Bildern erfolgreicher Trainingsteilnehmer*innen, die viele Kilos verloren haben. Vorher etwas „vollschlank“, hinterher schlank und trainiert. Und das mit nur 10 Minuten Training, 2 Mal pro Woche. Perfekt – genau das, was Jane sucht. Sie startet und klickt ihr erstes Online-Fitness-Video an. Sie richtet sich ihre Matte vor den Fernseher und drückt „Play“.
Nach nur kurzer Zeit bricht sie das Programm ab.


Jane ist der Social-Media Illusion erlegen. Das Internet ist voller Fake-Posts*. Doch diese zu finden und zu durchschauen ist schwer. Es mangelt an seriöser Fachinformation, mittels welcher Jane sich hätte realistische Ziele und Erwartungen schaffen können.
*Für einen spannenden Artikel zum Thema klicken Sie hier.
Generell lassen sich zahlreiche Faktoren identifizieren, die Jane (und Sie) davon abhalten, sportlich aktiv zu werden. Dazu gehören:
- Es gibt eine Vielzahl an Angeboten. Eine Differenzierung fällt dem Laien schwer. Was ist gut, was nicht? Was ist dem eigenen Könnensstand angemessen? Auf was muss man achten?
- Die meisten Angebote sind nicht wissenschaftlich fundiert und weisen aus trainingsphysiologischer Sicht eine schlechte Qualität auf
- Wie können Trainingsintensitäten individuell angepasst werden?
- Die Motivation, alleine aktiv zu sein, ist sehr gering
- Fehlendes Wissen, um „gut“ von „schlecht“ für Jane persönlich voneinander unterscheiden zu können. Ihr ist ebenfalls nicht bewusst, welche Langzeitfolgen ihr momentan sehr inaktiver Lebensstil haben könnte.

Ablauf von Jane's Individual-Coaching
Wie die Wissenswunsch hilft
Privates Coaching
Die WissensWunsch erstellt gemeinsam mit Jane eine
Analyse
ihres Lebensstils und ihrer Gewohnheiten
und erarbeitet ein spezifisches
Konzept,
mit dem Jane ihre Ziele erreichen kann. Sie begleitet Jane auf ihrem Weg zum Erfolg durch regelmäßige
Supervision
1. Analyse
Wichtig ist es, zuerst die Bedingungen zu klassifizieren. Nur durch die individuelle Analyse von Janes' Zielen, Wünschen und Gegebenheiten ist eine gezielte Konzepterstellung möglich. Die WissensWunsch analysiert unter Anderem, was mögliche Gründe für Janes' Aufgeben waren, bzw. woran sie arbeiten möchte und wie die Umstände zur Umsetzung von Maßnahmen sind. Beispiele siehe untenstehend.
2. Konzept
Nach der Analyse folgt die Erstellung des Konzeptes. Hier werden alle
Rahmenbedingungen (Tagesablauf, Wünsche und Ziele) in die Erstellung
eines theoriebasierten Planes zur Verhaltensänderung integriert. Jane
erhält einen Bewegungs- und Ernährungsplan sowie Methoden zum Assessment
der Zielerreichung. Jane hat sich entschieden, ein Wearable zu nutzen. Die WissensWunsch berät und erklärt.
3. Supervision
Jane erhält wöchentliche Coaching-Sessions, in welcher ihre Daten
analysiert und der Grad ihrer Zielerreichung überprüft wird. Anhand
dieser Daten wird ihr Konzept kontinuierlich angepasst. Außerdem erhält sie regelmäßigen WhatsApp-Support.
Analyse möglicher Gründe für Janes Aufgeben
Dass Jane ihr neu begonnenes Gesundheitsprogramm schnell abbricht, kann mehrere Gründe haben. Hierzu gehören:
- Überforderung. Jane soll 1 Minute in die Unterarm-Planke und halten. Nach nur 20 Sekunden kann sie nicht mehr und wartet die nächste Übung ab. 1 Minute Liegestütz. Auch das kann Jane nicht. Sie gibt auf. Den meisten online-Angeboten fehlt es an Individualisierung. Es wird nicht auf Janes Könnensstand eingegangen. Selbst Workouts für Anfänger sind für Einsteiger oft zu schwierig. Es bedarf einer Eingangsdiagnostik, um jede*n Teilnehmer*in an seinem oder ihrem Startpunkt abzuholen, um Überforderung im Training zu vermeiden. Ähnliches gilt natürlich auch für Unterforderung, da dann keine trainingswirksamen Reize entstehen können.
- Keine Evidenzbasierung der Programme. Ohne wissenschaftliche Begleitung, Erprobung und Evaluation kann eigentlich gar nichts über die generelle Wirksamkeit solcher Programme gesagt werden. Möchte man auf Nummer sicher gehen, kann man Programme wählen, die von der ZPP (Zentrale Prüfstelle Prävention) zertifiziert sind.
- YoYo-Effekte. Nach den ersten Einheiten ihres neuen Programes steht Jane auf die Waage und traut ihren Augen nicht. Sie hat zu- statt abgenommen. Vielleicht hatte sie bereits abgenommen, jedoch zu schnell. Zu schnelles Abnehmen führt zum Yoyo-Effekt – die abgenommenen Kilos sind schnell wieder da. Ein weiterer Grund kann sein, dass Jane bereits Muskelmasse aufgebaut hat. Muskeln wiegen bekanntlich mehr als Fett – dennoch ist der Blick auf die Waage demotivierend für Jane, solange sie dieses Wissen nicht besitzt.
- „Heuchlerei“ bzw. das Verbreiten von Fake-News: Die Vorher-Nacher Fotos mögen zwar echt sein, jedoch liegen oft statt den angegebenen Wochen mehrere Monate oder sogar Jahre zwischen den Bildern.
Die Folge: Janes Motivation ist dahin.
Analyse und Extraktion der Zielgrößen
Jane schafft es einfach nicht, sich von ihrem gewohnten Tagesablauf zu lösen. Für sie ist es zuerst einmal wichtig, zu erkennen, an welchen Dingen sie arbeiten muss. Ganz offensichtlich hat Jane folgende „Baustellen“:
1) Zu wenig Schlaf. Jane geht um 24 Uhr ins Bett, steht aber um 6 Uhr schon wieder auf. Da die Zeit, die im Bett verbracht wird, bei weitem nicht mit der tatsächlichen Schlafdauer übereinstimmt, schläft Jane nur ca. 5 bis 5,5 Stunden pro Nacht. Empfohlen werden mindestens 7 Stunden für Erwachsene. Die WissensWunsch klärt sie über Normwerte, Einflussfaktoren und Determinanten auf und beobachtet in einem Monitoringprozess mittels objetiver Messverfahren ihren Schlafzyklus. Sie gibt ihr Tipps, wie sie einen ausreichenden und erholsamen Schlaf erhält.
2) Zu wenig Bewegung. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Aktivität pro Woche. Gehen zählt zu den niedrig intensiven Aktivitäten, zählt hier also nicht. Dennoch gilt: #EveryMoveCounts. Alles ist besser als nichts. In Schritten gemessen sollte Jane mindesten 8.000 – 10.000 Schritte pro Tag erreichen. Ein Tipp, um diese Empfehlungen schneller zu erreichen: Einfach etwas weiter weg parken oder eine Haltestelle früher aussteigen, das Fahrrad anstatt des Autos nehmen, in der Mittagspause spazieren gehen, lange Sitzepisoden regelmäßig unterbrechen, Stehtische nutzen. Gut ist, dass Jane bereits den Schrittzähler ihres Smartphones nutzt. Die WissensWunsch empfiehlt ihr, basierend auf ihren persönlichen Wünschen ein Wearable (eine Smartwatch bzw. einen Fitnesstracker) zu kaufen, gibt ihr eine Einführung in dessen wichtigste Funktionen und beobachtet dessen Aufzeichnungen. Wearables sind tragbare Sensoren zur Erfassung von unterschiedlichsten Parametern, wie Beschleunigung (Intensität), Herzfrequenz oder auch zurückgelegter Strecke via GPS. Sie sehen heutzutage gut aus und sind einfach zu bedienen. Durch sie erhält man ein Echtzeitfeedback über seine Aktivität. Viele Fitnesstracker weisen auch auf zu lange Zeiten von Inaktivität hin und fordern auf, längere Sitzzeiten zu unterbrechen und sich zu bewegen. High-end Produkte planen sogar individualisierte Trainingseinheiten, basierend auf biologischen Parametern. Weiterhin lassen die Wearables Vernetzung zu, wodurch mittels kleiner Wettkämpfe ebenfalls die soziale Facette mit eingebunden werden kann. Außerdem sollte Jane natürlich auch etwas Sport in ihren Alltag integrieren. Die WissensWunsch erarbeitet ihren persönlichen Trainingsplan für sie und führt ihn gemeinsam mit ihr online durch.
3) Keine Motivation. Motivation muss von innen kommen. Man sagt, jemand muss intrinsisch motiviert sein, um eine Handlung möglichst lange aufrecht zu erhalten. Extrinsische Motivation hat eher kurzfristige Effekte. Jane ist z.B. kurzzeitig motiviert, 80.000 Schritte in einer Woche zu machen, weil sie mit einer Kollegin gewettet hat. Sobald die Wette jedoch vorüber ist, ist es auch die Motivation. Was kann Jane also tun? Die WissensWunsch berät sie und hilft ihr dabei:
a. Gesundheitskompetenz aufbauen. Jane kann und soll regelmäßig seriöse Beiträge zu Fitness und Gesundheit lesen und sich damit weiterbilden, welche Effekte Sport, gesunde Ernährung und Schlaf auf ihre Gesundheit haben. Erst, wenn sie langfristige Effekte versteht, versteht sie auch, warum es wichtig ist, jetzt schon mit einer Lebensstiländerung zu beginnen. Das motiviert!
b. Von sozialer Unterstützung profitieren. Der Mensch ist ein Herdentier – so auch Jane. Wenn sie mit ihrer besten Freundin gemeinsam beschließt, Sport zu treiben, so motivieren sich beide gegenseitig. Noch besser ist es, kleine „Verpflichtungen“ zu schaffen. Wer etwa das Training absagt, kocht dem anderen ein leckeres, gesundes Abendessen.
c. Ziele SMART formulieren. Es ist wichtig, sich realistische Ziele zu setzen. In 2 Wochen 10 kg abzunehmen, ist keines. Das kann vielleicht das End-Ziel sein; auf dem Weg dahin sind jedoch viele kleinere Zwischenziele zu meistern. Etwa 1 kg in 2 Wochen, das zweite Kilo nach weiteren 3, das dritte nach weiteren 4, usw., das ist ein realistisches Ziel. Die WissensWunsch hilft Jane, ihre Ziele SMART zu formulieren: spezifisch, messbar, akzeptiert, realistisch und terminiert
4) Zu viel Nahrung (Kohlenhydrate) vor dem Schlafen gehen, unausgewogene und unregelmäßige Ernährung. Jane frühstückt nicht. Weiterhin isst sie dann den ganzen Tag nichts, bis sie Abends ihre Pasta kocht. Durch diese Kohlenhydrate steigt Jane‘s Blutzuckerspiegel an. Dadurch wird das körpereigene Hormon Insulin freigesetzt. Es bewirkt, dass der Zucker, genauer gesagt die Glukose, aus dem Blut in die Zellen gelangt. Gleichzeitig fördert Insulin die Bildung von Fett und hemmt dessen Abbau. Die WissensWunsch berät Jane und hilft ihr, ihre Ernährung umzustellen. Abends sollte sie daher eher auf Kohlenhydrate verzichten. Weiterhin sollte Jane mehrere Mahlzeiten auf den ganzen Tag verteilen und somit eine gleichmäßige Kalorienzufuhr sicherstellen. Möchte sie abnehmen, sollte sie versuchen, ein Kaloriendefizit zu schaffen, also weniger Kalorien zu sich nehmen, als sie verbrennt. Wie viele das sind, hat sie selbst in der Hand: Wenn sie sich mehr bewegt, verbrennt sie auch mehr Kalorien.
Ziele und Inhalte von Jane's Individual-Coaching
Die WissenWunsch unterstützt Jane (und Sie) dabei:
Motivation aufzubauen
Es benötigt fundiertes Wissen, um überhaupt motiviert sein zu können.
Den richtigen Ansatz zu finden
Nicht jeder Ansatz passt für Jede*n! Es sind personenzentrierte und Individualisierte Ansätze von Nöten.
Verhaltensänderungsmaßnahmen zu implementieren
Verhaltensänderung ist ein Prozess, der nicht von heute auf morgen passiert. Ich begleite diesen Prozess theoriegeleitet.
Durchzuhalten
Anfangen ist das Eine - Durchhalten das Andere. Ich helfe Ihnen, die gewonnene Motivation aufrecht zu halten.
Die richtige Balance zu finden
Nicht nur Bewegung und Sport sind wichtig - die Balance macht's! Disziplin erfordert auch Belohnung.
Physisch & psychisch gesund zu bleiben
Geben Sie Stress keine Chance! Die mentale Gesundheit ist mindestens genau so wichtig, wie die körperliche!